Bei den legendären «Schwalbenkönigen» darf Bänz Friedli neu mittun, zusammen mit Wolfgang Bortlik, Gogo Frei und Dani Knechtli. Die aktuelle Live-CD versammelt Songs und Texte, Satirisches und Nostalgisches, Blödes und Nachdenkliches zur angeblich schönsten Nebensache der Welt, dem Fussball.
Die EM-Endrunde wurde verschoben – die CD zur Endrunde, live aufgenommen wenige Tage vor Ausbruch der Pandemiekrise im «Böröm Pöm Pöm» in Oberentfelden, erscheint trotzdem. Weshalb?
Weil gerade jetzt Zeit ist für den Fussball, der gar keinen Fussballbetrieb braucht. Zeit fürs Schimpfen und Frotzeln, fürs Albern und Philosophieren, fürs Schwärmen, fürs Erzählen. Denn im Erzählen erst werden die grossen Momente ganz gross. Die Momente des Triumphs, der bitteren Schmach. Im Erzählen und noch mal erzählen. Wir können ihn uns zurechterinnern und schönsaufen, wir werden ihn ja doch nicht los, den verdammten Fussball. Ihn verhandeln, verfluchen und verklären, das kann man auch in der sprichwörtlichen dritten Halbzeit, dazu brauchts keine erste und keine zweite.
Wie schrieb doch Peter Bichsel, Ehrencaptain des Schriftstellernationalteams? «Und hinterher eine Bratwurst und erzählen, das Spiel noch mal erzählen und dann noch mal erzählen, und dann noch mal. Der Fussballplatz – nicht das Stadion – ist ein Ort des Erzählens, ein Ort, wo man sich noch trifft, ein kleines gerettetes Stück der mehr und mehr verloren gegangenen Öffentlichkeit.»
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